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Razzia in Dortmund: "Nuralislam" wird aufgelöst - Polizei stürmt Moschee


Islamistischer Verein verboten
Polizei stürmt Moschee in Dortmund

Von dpa, t-online, nhe

Aktualisiert am 10.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Razzia in der Dortmunder Nordstadt: Die Durchsuchungen richteten sich gegen einen islamischen Verein.Vergrößern des Bildes
Razzia in der Dortmunder Nordstadt: Die Durchsuchungen richteten sich gegen einen islamischen Verein. (Quelle: News4 Video-Line)

Das NRW-Innenministerium hat den muslimischen Verein "Nuralislam" verboten. In Dortmund rückten Polizisten zu einer Razzia aus. Sie durchsuchten unter anderem eine Moschee.

Mit einer Razzia in Dortmund hat die Polizei ein Verbot des Vereins "Islamischer Kulturverein Nuralislam" durchgesetzt. Es gab am Donnerstag einen Einsatz an einer Moschee und an Wohnungen von Funktionären des Vereins, sagte eine Sprecherin der Polizei.

Dabei waren rund 150 schwer bewaffnete und maskierte Polizisten in der Nordstadt im Einsatz. Dabei beschlagnahmten sie Mobiltelefone, Laptops, ein Fahrzeug und ein Speichermedium. Außerdem stellten sie rund 54.000 Euro Kontoguthaben sicher.

"Nuralislam" wird aufgelöst: Nähe zum IS

Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen hatte den Verein nach Angaben eines Ministeriumssprechers am Donnerstag verboten. Der Verein richte sich gegen die Verfassung und den "Gedanken der Völkerverständigung", heißt es in der Bekanntmachung des Landes NRW im Bundesanzeiger.

Wie NRW-Innenminister Herbert Reul am Donnerstag mitteilte, stünden die Funktionäre des Vereins der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nahe und verträten eine radikalsalafistische Ideologie.

Zweck des Vereins sei es demnach gewesen, menschenfeindliches Gedankengut an Mitglieder und Besucher seiner Moschee weiterzugeben und "Personal für den Terror" zu rekrutieren. "In Predigten wurde wiederholt gegen Ungläubige und Andersgläubige gehetzt", sagte Reul. Ein europaweit bekannter Salafistenprediger sei mehrmals in die Moschee eingeladen worden. Auch ein Islamist, der direkten Kontakt zum Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri gehabt habe, sei dort ein- und ausgegangen.

Einzelne Besucher hätten sich bereits radikalisiert. Der Verein habe die Ausreise von mindestens sieben Männern in Kampfgebiete des IS in Syrien und dem Irak organisiert und somit "für Nachschub an Rekruten aus Deutschland" gesorgt. "All diese Aktivitäten sind unvereinbar mit den Werten unseres Grundgesetzes und gefährden in hohem Maße die öffentliche Sicherheit", sagte der Innenminister. "Was wir heute geschlossen haben, ist ein Gewächshaus des Islamismus."

Laut der Bekanntmachung wird der Verein aufgelöst. Ihm ist demnach jede Tätigkeit untersagt. Es ist zudem verboten, Ersatzorganisationen zu bilden oder bestehende Organisationen als Ersatzorganisationen fortzuführen. Auch die Internetauftritte auf von Nuralislam auf Facebook, Youtube und der eigenen Homepage werden verboten.

Verwendete Quellen
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